Mit dem Duell gegen den neuen Europameister England wartet auf das Frauen-Nationalteam am 3. September (17:30 Uhr) nach dem Viertelfinal-Einzug bei der EURO gleich das nächste Highlight im Rahmen der WM-Qualifikation.
Schon der bisherige Verlauf der Qualifikation für die Endrunde im kommenden Jahr in Australien und Neuseeland ist aus österreichischer Sicht aus verschiedenen Gründen ein Fall für die Geschichtsbücher.
Ein Rückblick auf die bisherige Qualifikation voller Tore, Triumphe und weiterer Rekorde:
Kantersieg zum Auftakt
Gleich zu Beginn der Kampagne setzte das Team von Irene Fuhrmann ein ordentliches Ausrufezeichen. In Liepaja gewann Österreich mit 8:1, damit gelang der bis dahin höchste Auswärtssieg in der Geschichte des Frauen-Nationalteams. Außerdem zog Sarah Puntigam mit ihrem 110. Länderspieleinsatz an Nina Burger (109) vorbei und stieg damit zur alleinigen ÖFB-Rekordnationalspielerin auf. Gerne an den Sieg erinnern sich auch Nicole Billa, die Gerti Stallingers historische Tormarke (30 Treffer) überbot sowie Maria Plattner, die erstmals das ÖFB-Trikot trug und Katja Wienerroither, die ihre ersten beiden Länderspieltore erzielte.
Elf Tore gegen Nordirland und Luxemburg
Nur vier Tage später stillten die ÖFB-Frauen ihren Torhunger bei einem 6:0 in Nordmazedonien, bei dem sowohl Billa als auch Verena Hanshaw mit einem Doppelpack glänzten. Ende Oktober folgte dann das erste Heimspiel in der Qualifikation gegen Luxemburg. In Wiener Neustadt schlug Billa erneut zweimal zu, am Ende stand mit dem 5:0 der nächste klare Sieg.
Last Minute-Punkt in Belfast
Voll gefordert war das ÖFB-Team daraufhin beim Auswärtsspiel in Belfast gegen Nordirland. Das Team um Carina Wenninger, die die langzeitverletzte Kapitänin Viktoria Schnaderbeck vertrat, ging in einer dominanten ersten Halbzeit zwar in Führung, gab diese aber aufgrund eines Doppelschlags der Gastgeberinnen nach dem Seitenwechsel aber ab. Rollende Angriffe in der Schlussphase schienen lange keinen Erfolg zu bringen, ehe Stefanie Enzinger in der Nachspielzeit per Kopf zur Stelle ist und den mehr als verdienten und umjubelten 2:2-Ausgleich erzielte.
Knappe Niederlage in England – Torfestival zum Abschluss
Das Quali-Highlight schlechthin sollte dann Ende November in Sunderland steigen. Vor knapp 10.000 Fans war das ÖFB-Team gegen England einer Überraschung nahe. Maria Plattner vergab bei starken Wind und Regenschauern die größte Möglichkeit auf einen Treffer, die einen sensationellen Punktgewinn bedeutet hätte. Am Ende musste man sich nach starker Leistung knapp mit 0.1 geschlagen geben, Ellen White markierte das Goldtor für die “Lionesses”.
Zum Jahresabschluss schraubte das Frauen-Nationalteam den Allzeit-Rekord für den höchsten Auswärtssieg noch einmal nach oben. In Luxemburg stand am Ende ein 8:0 auf der Anzeigetafel. Die Freude über den Kantersieg und die Rückeroberung des zweiten Tabellenplatzes in der Gruppe D war aber getrübt. Virginia Kirchberger brach sich bei einem Foul einer Gegenspielerin Schien- und Wadenbein und fiel monatelang aus.
Zweiter Platz bereits fixiert
Den entscheidenden Schritt auf dem Weg zu Platz zwei, der zur Teilnahme am WM-Quali-Playoff berechtigt, machte die ÖFB-Auswahl dann Anfang April. Nach einer torlosen ersten Spielhälfte gegen Nordirland schlug Carina Wenninger nach einem Eckball elegant per Fersler zu und ebnete so den Weg zum verdienten 3:1-Erfolg in Wiener Neustadt. Endgültig fix hatten die Österreicherinnen das Playoff-Ticket dann wenige Tage später, als man Lettland im Heimspiel mit einem 8:0 abfertigen konnte und Nordirland zeitgleich mit 0:5 gegen England verlor.
Tabelle – FIFA Women’s World Cup 2023 – Qualifikation – Gruppe D
Die ÖFB-Torschützenliste in der bisherigen Qualifikation:
10 Tore: Nicole Billa
5 Tore: Stefanie Enzinger
4 Tore: Barbara Dunst
3 Tore: Marie Höbinger, Sarah Puntigam
2 Tore: Verena Hanshaw, Katharina Naschenweng, Maria Plattner, Katja Wienerroither
1 Tor: Celina Degen, Laura Feiersinger, Katharina Schiechtl, Carina Wenninger, Sarah Zadrazil
Quelle: ÖFB-Media-Info