ÖFB Frauen-Cup: Steirerin pfeifft das Finale

Zum ersten Mal in ihrer Karriere wird Lena Hirtl das Finale des SPORTLAND Niederösterreich Frauen Cup leiten. Die 25-jährige Steirerin, die seit 2022 auch als FIFA-Schiedsrichterassistentin international im Einsatz ist, über ihren noch jungen Weg und ihre Art der Spielleitung.

Nicht nur die ERGO Arena als Austragungsort und die SPG SCR Altach/FFC Vorderland feiern im kommenden Finale des SPORTLAND Niederösterreich Frauen Cups Premiere. Auch auf Lena Hirtl wartet am 1. Mai (15:00 Uhr/live auf ORF1) ein besonderes Debüt. Die 25-jährige Studentin der Sportwissenschaften wird erstmals in ihrer Karriere ein Finalspiel im Profifußball pfeifen und die Partie zwischen Titelverteidiger spusu SKN St. Pölten und der SPG SCR Altach/FFC Vorderland leiten.

Als Assistentin habe ich im Frauen-Cup-Finale schon teilgenommen, aber ein Endspiel zu leiten, ist natürlich was Besonderes und kein normales Spiel. Es ist eine Ehre für mich, dass ich das Vertrauen bekommen habe und das Spiel in Wiener Neustadt pfeifen darf“, so die Steirerin, zu deren fußballerischem Alltag seit vergangenem Jahr vor allem die Regionalliga Mitte der Herren gehört. Aber auch ein UNIQA ÖFB-Cup-Match bei den Herren zwischen dem SK Treibach und dem ASV Draßburg hat sie bereits zu Buche stehen.

Die erste Partie gepfiffen hat Hirtl mit 14 Jahren. Eine richtige Leidenschaft für das Schiedsrichterwesen hat sie etwas später in der Jugend entwickelt, wo sie zunächst selbst noch bis zum 16. Lebensjahr gemeinsam mit Burschen aktiv Fußball gespielt hat. Erst danach schlägt sie den Weg als Schiedsrichterin konsequent ein und verfolg diesen seither.

Das ursprüngliche Ziel von Hirtl ist es gewesen, in der Landesliga zu pfeifen. Mittlerweile leitet sie Spiele in der Regionalliga und darf sich auch international als Assistentin beweisen, so auch in der UEFA Women´s Champions League Qualifikation oder bei Länderspielen der Frauen, wie zuletzt Anfang April in Portugal. Eines ihrer bisherigen Highlights hat sie aber dennoch wieder in die steirische Heimat geführt. Im Sommer 2017 stand sie beim freundschaftlichen Testspiel zwischen West Ham United und dem FC Fulham in Graz an der Seitenlinie, ein „ganz spezielles Erlebnis“, wie sie verrät.

Ein solches wartet auch am 1. Mai auf Lena Hirtl: „Ich habe beide Vereine bereits in der Frauen Bundesliga gepfiffen, wenngleich St. Pölten etwas häufiger auf Grund der geographischen Nähe. Dennoch hilft es, wenn man schon einmal Spiele mit Beteiligung der beiden Vereine geleitet hat, auch wenn sich über die Jahre die Kader natürlich ändern. Dass man sich untereinander kennt hilft, die Spielerinnen und Situationen besser einzuschätzen.“

Grund für Nervosität vor ihrem ersten Endspiel besteht daher nicht. „Als Schiedsrichterin bereitet man sich immer sehr individuell vor. Das fängt bei der Ernährung am Spieltag an und hört bei mir zum Beispiel beim Vorstellen von gewissen Konfliktsituationen im Spiel auf. Das hilft, um im Ernstfall auf möglichst alles vorbereitet zu sein“, so Hirtl, die gesteht: „Ich bin eine ruhige Schiedsrichterin, die aber sehr konsequent in ihren Entscheidungen ist. Für mich gilt immer, wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Bei Kritik an den Unparteiischen lasse ich wenig Spielraum und versuche, übertriebene Emotionen gar nicht erst aufkommen zu lassen.“

Ob als Spielleiterin auf dem Platz oder als Assistentin an der Seitenlinie spielte für Hirtl in jungen Jahren zunächst keine Rolle. Vor allem die ersten Einsätze in der Regionalliga, die absolvierte CORE-Ausbildung der UEFA in Nyon 2021 sowie die internationalen Spiele haben das Schiedsrichter-Dasein bei ihr klar in den Mittelpunkt gerückt.

Sich groß in den Mittelpunkt spielen gehört aber nicht zu den Eigenschaften der 25-Jährigen, die „lieber mit dem Hund spazieren geht, als Zeit in den sozialen Netzwerken zu verbringen“. Und wenn der Ball einmal nicht rollt, weiß sich Hirtl auch zu helfen: „Wenn es im Winter nichts zu pfeifen gibt, findet man mich auf der Piste wieder, wo ich Kindern das Skifahren beibringe. Manchmal muss man auch mal was anderes machen“, so die gebürtige Deutschlandsbergerin.

Quelle: ÖFB-Media-Info
Beitragsbild: Screenshot/ÖFB

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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