Das ÖFB-Frauen-Nationalteam hat heute im letzten Länderspiel des Jahres die Pflichtaufgabe gegen Luxemburg erfüllt. Die Österreicherinnen fuhren einen souveränen 8:0-Kantersieg ein. Eine Spielerin stach dabei besonders heraus. Stefanie Enzinger sorgte mit ihren drei Toren für den ersten lupenreinen Hattrick in der Geschichte des österreichischen Frauen-Nationalteams.
Die Österreicherinnen begannen sofort nach vorne zu spielen, um ein frühes Tor zu erzielen, was im Heimspiel in Wiener Neustadt im Oktober nicht gelang. Schon in Minute drei kam Barbara Dunst über rechts und spielte einen flachen Pass auf die kurze Stange. Torfrau Lucie Schlime kam nicht mehr zum Ball aber Verteidigerin Kimberley Dos Santos konnte noch vor Marie-Therese Höbinger klären. In der sechsten Minute hatte Nicole Billa dann den ersten Abschluss auf Höhe des Elfmeterpunkts nach Zuspiel von Stefanie Enzinger.
Schock für die Österreicherinnen
In der zehnten Minute dann ein Riesenschock für die ÖFB-Frauen. Die Österreicherinnen konnten einen Vorstoß der Luxemburgerinnen rechtzeitig unterbinden und schalteten auf Gegenangriff um. Viriginia Kirchberger kam an den Ball und wollte einen Angriff einleiten. Dabei wurde sie von Emma Kremer zu Fall gebracht und lag sofort schreiend vor Schmerz auf dem Spielfeld. Das Match war mehrere Minuten unterbrochen. Später stellte sich heraus, dass Kirchberger einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten hatte.
Frühes Tor als Dosenöffner für die Pflichtaufgabe
Bei aller Tragik dieser Aktion folgte aus dem Freistoß der erlösende Treffer zur erhofften frühen Führung. Den hohen Ball in den Strafraum versuchte eine Verteidigerin zu klären aber verlängerte ihn zu Billa, die den Ball weiterköpfte und Stefanie Enzinger damit perfekt auflegte. Enzinger konnte den Ball gefühlvoll durch die Beine der Torfrau spielen und so das 1:0 erzielen. a(16.). Gleich eine Minute später leiteten Marie-Therese Höbinger und Verena Hanshaw mit einem Doppelpass das nächste Tor ein. Hanshaw spielte den Ball in die Box, die Luxemburger-Verteidigung konnte nicht gut klären und der Ball landete bei Enzinger, die nicht lange fackelte und trocken zum 2:0 einschoss.
In der 23. Minute fasste sich die besonders auffällige Dunst ein Herz und schoss aus knapp über 20 Metern ab und traf die Latte. Der Abpraller traf zuerst die Torfrau und von dieser fiel der Ball Enzinger vor die Füße und diese brauchte nur mehr einzuschieben und Geschichte schreiben. Der erste lupenreine Hattrick in der Geschichte des österreichischen Fußball Frauen-Nationalteams war perfekt. In der 27. Minute war es wieder Dunst, die über rechts eine Offensivaktion einleitete. Sie flankte in den Fünferraum, Enzinger kam nicht an den Ball aber Billa stand goldrichtig und beförderte den Ball mit der Fußspitze zum 4:0 ins Tor.
Weitere Chancen hatten Dunst mit einem Schuss aber die Torfrau konnte den Ball im Nachgreifen bändigen (39.). Verena Hanshaw kam nur eine Minute später am Sechzehner zum Abschluss, aber Torfrau Schlime konnte abwehren. Ebenso den Nachschuss von Sarah Zadrazil. In der 44. Minute kam Enzinger wieder zu einer Topchance nach Dunst-Flanke aber Schlime konnte den Kopfball halten. So blieb es beim 4:0 zur Pause.
Das Frauen-Nationalteam löst Pflichtaufgabe
In der zweiten Halbzeit ging es in der gleichen Gangart weiter. Schon drei Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte die starke Barbara Dunst für den nächsten Treffer. Nach einem Einwurf Katharina Schiechtl kam Kapitänin Carina Wenninger an den Ball uns spielte auf Dunst auf. Diese nahm ihn mit einer Körpertäschung an und schloss gekonnt mit einem Schuss ins rechte Kreuzeck ab. Da passte kein Blatt mehr zwischen Ball und Stange.
Kurz darauf kam die eingewechselte Maria Plattner an der Strafraumgrenze zum Schuss aber dieser fiel zu zentral aus und war keine Herausforderung für die Torhüterin.
In Minute 61 war es wieder Billa, die erfolgreich war. Nach einem guten Zuspiel kam sie an der Sechzehnerlinie zum Ball. Nahm ihn perfekt mit und schob gekonnt ins rechte Eck ein. Neuer Spielstand 7:0.
In der 67. Minute hatte Billa eine Doppelchance die aber ungenutzt blieb. Schon eine Minute später war Sarah Zadrazil erfolgreich. Katharina Naschenweng kam über links und brachte den Ball in die Gefahrenzone. Eine Verteidigerin konnte einmal mehr nicht konsequent genug klären und köpfte den Ball zu Höbinger, die mit Übersicht auf Zadrazil auflegte und diese mit einem schönen Schuss aus der Distanz auf 8:0 stellte.
In Minute 71 wurde ein Tor von Carina Wenninger aberkannt. Sie hatte sich vermeintlich bei ihrem Kopfball abgestützt, was aber eine Fehlentscheidung sein dürfte. Danach tat sich in der Torschützeninnenliste nichts mehr und es blieb beim 8:0-Auswärtssieg.
Es ist der höchste Auswärtssieg einer österreichischen Frauen-Nationalmannschaft auf fremden Boden. Mit dem ersten lupenreinen Hattrick einer ÖFB-Frau durch Stefanie Enzinger kommt ein weiterer historischer Punkt auf den Spielbericht.