Das Frauen-Nationalteam muss sich im Rückspiel der Gruppenphase der UEFA Women’s Nations League gegen Frankreich geschlagen geben. Im heimischen Roazhon Park in Rennes unterliegt die ÖFB-Auswahl dem Weltranglisten Fünften trotz starker Leistung mit 0:3 (0:1).
Teamchefin Irene Fuhrmann setzt in der Bretagne im Norden Frankreichs auf beinahe dieselbe Startelf wie beim 2:1-Auswärtserfolg in Portugal Anfang November. Einzig Virginia Kirchberger ersetzt die gelbgesperrte Celina Degen in der Innenverteidigung.
Die Partie im mit 26.000 Zuschauer:innen ausverkauften Roazhon Park in Rennes startet mit einem Déjávu, denn wie im Hinspiel in Wien gelingt den Französinnen per Kopf in der fünften Minute die Führung. Amandina Henry trifft aus kurzer Distanz nach einem Freistoß von rechts (5.). Die Reaktion der ÖFB-Auswahl folgt prompt. Erst scheitert Barbara Dunst per gefährlichem Rechtsschuss Torfrau Peyraud-Magnin (7.), kurz darauf verpasst Eileen Campbell per Kopf nur knapp (8.). Noch knapper macht es Marie Höbinger, die in der 17. Minute nur die Querlatte trifft. Die Fuhrmann-Elf ist abgesehen vom frühen Rückstand gut in der Partie und kann die Französinnen lange Zeit an ihrem zweiten, echten Abschluss hindern. Kurz vor der Pause ist die ÖFB-Elf zunächst im Pech, denn nach einem Handspiel von Sarah Puntigam gibt es folgerichtig Elfmeter. Manuela Zinsberger kann jedoch gegen Eugenie Le Sommer stark parieren (44.) und den knappen Rückstand in die Pause retten.
Österreich startet personell unverändert in den zweiten Durchgang und kommt früh durch Barbara Dunst (49.) aus großer Distanz zu einem ersten Abschluss nach dem Seitenwechsel. In der 54. Minute wird es bitter für die ÖFB-Auswahl. Erst vergibt Eileen Campbell im Strafraum eine Riesenchance auf den verdienten Ausgleich (54.), im direkten Gegenzug erhöht Eugenie Le Sommer unhaltbar auf 2:0 für die Gastgeberinnen. Dass die Angreiferin nicht kurz darauf zum Doppelpack trifft, verdankt das Frauen-Nationalteam der starken Manuela Zinsberger, die in der 62. Minute im Eins-gegen-Eins gegen Le Sommer pariert. Nach etwas mehr als einer Stunde feiert Hoffenheim-Legionärin Julia Hickelsberger nach Verletzungspause ihr Comeback und kommt ebenso wie Katharina Schiechtl in die Partie. Die Elf von Teamchefin Irene Fuhrmann hält auch Mitte der zweiten Hälfte aufopferungsvoll dagegen, die Les Bleues verstehen es aber, den Zwei-Tore-Vorsprung geschickt zu verwalten. In den Schlussminuten erhöht Marie Katoto per Kopf nach einem Corner zum 3:0-Endstand für die Les Bleues.
Durch die Niederlage in Rennes und den 4:0-Heimsieg der Norwegerinnen über Portugal kommt es am Dienstag, 5. Dezember 2023 in der Niederösterreich Arena in St. Pölten zum direkten Endspiel um Platz zwei mit den Skandinavierinnen.
Stimmen zum Spiel
Teamchefin Irene Fuhrmann: „Ich denke, dass wir eine sehr sehr ordentliche Partie hier in Rennes abgeliefert haben. Vor allem nach dem schnellen Rückstand haben wir wieder gut in die Partie gefunden und uns gegen so einen starken Gegner vielen Chancen erspielt. Am Ende können wir uns nur vorwerfen, keinen Treffer erzielt zu haben. Die Qualität von Frankreich war dann gerade bei den offensive Standards zu sehen. In Summe bleibt es eine Niederlage, wenngleich sie aus meiner Sicht ein wenig zu hoch ausgefallen ist. Wir müssen am Ende des Tages noch einen Tick cleverer sein, dennoch ziehe ich den Hut vor meinem Team. Wir haben am Dienstag einen coolen Showdown gegen Norwegen. Ich hoffe, dass möglichst viele Zuschauer ins Stadion kommen, weil ich denke, dass wir in der Gruppenphase wieder guten Fußball gezeigt und begeistert haben.“
Laura Feiersinger: „Ich finde es ärgerlich, weil wir das erste Tor zu einem ähnlichen frühen Zeitpunkt wie beim Hinspiel in Wien bekommen haben. Dennoch haben wir uns zwei, drei gute Chancen erspielt und Pech beim Lattentreffer gehabt. Am Ende ist das Ergebnis zu hoch für die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Die Chance auf den Ausgleich von Eileen Campbell war eine riesen Gelegenheit, schade, dass wir im direkten Gegenzug den zweiten Treffer kassiert haben. Ich glaube, man muss das Ergebnis und die Leistung heute getrennt bewerten. Ich kann mich nicht erinnern, gegen Frankreich schon einmal so viel Ballbesitz gehabt zu haben. Auch das kann uns Aufschwung geben.“
Manuela Zinsberger: „Wenn man auf das Resultat schaut, sieht man, dass wir heute keinen Treffer erzielt haben. Dann ist es schwierig, hier etwas mitzunehmen. Nichtsdestotrotz können wir stolz sein, welche Chancen wir uns heute hier herausgespielt haben. Das müssen wir mitnehmen in die Partie gegen Norwegen am Dienstag. Gerade bei Standards gegen uns müssen wir noch konsequenter dagegenhalten. Schade, dass wir zwei der drei Tore nach ruhenden Bällen erhalten haben. Dennoch fahren wir erhobenen Hauptes nach Hause.“
Quelle: ÖFB-Media-Info
Beitragsbild: ÖFB/Paul Gruber
JOSEPHINE – Women’s Football Magazine