UEFA Women’s EURO: Das Frauen-Nationalteam im Jubelrausch

Nach dem Schlusspfiff kannte im Community Stadium in Brighton der Jubel keine Grenzen mehr. Wie vor fünf Jahren zog das Frauen-Nationalteam am Freitagabend erneut in die K.o.-Phase bei der UEFA Women’s EURO ein und befindet sich erneut im Jubelrausch.

Ein Unentschieden gegen Norwegen hätte im letzten Gruppenspiel zum Aufstieg ins Viertelfinale gereicht, doch die ÖFB-Elf setzte sich durch den Kopfballtreffer von Nicole Billa verdient mit 1:0 durch und durfte sich als Gruppenzweiter hinter England über den Aufstieg freuen.

“Mir fehlen ein Stück weit die Worte, es ist wirklich ein Wahnsinn”, sagt die Torschützin nach dem Spiel. “Was wir wieder reingeschmissen haben, wie souverän wir wieder aufgetreten sind, das war wirklich extrem stark.” Der Plan, die Norwegerinnen von Beginn an unter Druck zu setzen und sie so zu keinen Chancen kommen zu lassen, wurde perfekt umgesetzt.

“Wer uns kennt, weiß, dass wir immer auf den Sieg losgehen”, sagt die Tirolerin, die für ihren enormen Einsatz in der Offensive in der 37. Minute belohnt werden sollte. Nach einer Maßflanke von Verena Hanshaw köpfelte Billa zu ihrem ersten EURO-Tor ein.

„Nici ist einfach eine Tormaschine“

“Ich bin sehr froh, dass es endlich passiert ist. Es war ein geiler Ball von Verena, ich habe gesehen, er kommt gut und ich bin nicht in Bedrängnis. Es war ein schönes Gefühl, dass der Ball dann reingegangen ist”, lässt die Spielerin des Spiels ihren Treffer Revue passieren.

“Nici ist eine Tormaschine. Wenn man sie braucht, ist sie einfach da. Ihr Tor hat es uns auf jeden Fall leichter gemacht”, sagt Julia Hickelsberger-Füller, die selbst an vielen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt war. “Wir sind erneut als Kollektiv aufgetreten, genau so wie wir es uns vorgenommen haben. So haben wir Norwegen aus dem Spiel genommen und sie nicht viele Chancen herausspielen lassen”, so die 22-Jährige.

Bis weit in die zweite Halbzeit hatten die Österreicherinnen die besseren Chancen und waren beim Schuss der eingewechselten Lisa Makas auch kurz davor, alles klar zu machen. Erst in der Schlussphase kamen die Norwegerinnen etwas auf und konnten Druck erzeugen. Doch auch hier agierte man als Kollektiv und konnte sich einmal mehr auf eine starke Defensivarbeit verlassen.

„Das sollten wir genießen“

Zu Null gegen Norwegen, zu null gegen Nordirland und nur ein Gegentor gegen England – die Defensivarbeit zeichnet uns einfach aus. Und Manu Zinsberger ist einfach eine Macht”, fasst Hickelsberger-Füller zusammen.

“Für uns war wichtig, kompakt zu bleiben und Hegerberg und Hansen aus dem Spiel zu nehmen, weil sie der Dreh- und Angelpunkt der Norwegerinnen sind. Das haben wir irrsinnig gut umgesetzt. Gleichzeitig haben wir starkes Angriffspressing gespielt”, lobt Manuela Zinsberger ihr Vorderleute.

In der Schlussphase verhinderte die 26-Jährige selbst noch ein Gegentor und sicherte damit den Sieg. “Natürlich ist es klar, dass ich gegen so einen Gegner auch den einen oder anderen Ball halten muss. Für mich war es wichtig, in der Sekunde da zu sein. Der Respekt gilt aber der ganzen Mannschaft. Ich bin einfach nur stolz und das sollten wir genießen”, so die ÖFB-Torfrau. 

Gegen Deutschland „nichts zu verlieren“

In einer Gruppe mit England und Norwegen den Aufstieg ins Viertelfinale zu schaffen, sei nicht hoch genug einzuschätzen, betont Carina Wenninger: “Vor fünf Jahren hat man vom Sommermärchen gesprochen. In diesem Jahr ist die Erwartungshaltung gestiegen. Von außen aber auch von einem selbst. Das ist schön, weil das ja auch heißt, dass Leute mit einem rechnen. Dass es trotzdem das Viertelfinale wird hat in so einer Gruppe niemand erwartet. Das ist überragend.” 

Nächsten Donnerstag heißt der Gegner im Viertelfinale nun Deutschland. “Dort hat man schon damit gerechnet, auf Norwegen zu treffen. Jetzt haben wir gezeigt, dass uns doch einige auf der Rechnung haben müssen”, sagt Barbara Dunst. “Wir werden Deutschland auf jeden Fall zeigen, wer wir sind”, verspricht Hickelsberger-Füller.

Für einige Spielerinnen wird das Duell gegen Deutschland auf jeden Fall ein besonderes. Auch für die langjährige Bayern-Legionärin Wenninger: “Jetzt geht es gegen die halbe Mannschaft von den Bayern. Da wartet ein spannendes Duell auf uns. Klar ist, dass wir nichts zu verlieren haben.” 

Quelle: ÖFB-Media-Info

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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