ÖFB U19-Frauen: EM-Teilnahme als klares Ziel

Mit starken Leistungen im Herbst hat das U19 Frauen-Nationalteam seine Chance auf ein EM-Ticket gewahrt. Für die entscheidende 2. Qualifikationsrunde in Italien gibt es ein klares Ziel: Mit drei Siegen das Ticket für die Endrunde in Belgien lösen.

Bosnien und HerzegowinaGriechenland und Italien. So lauten die letzten drei Hürden für das U19 Frauen-Nationalteam auf dem Weg zur EM-Endrunde in Belgien (18.-30. Juli). Vom 2. bis 12. April geht es für die Auswahl von Teamchef Hannes Spilka in der italienischen Provinz Novara um nicht weniger als die zweite Teilnahme einer U19-Auswahl in der Geschichte des österreichischen Frauenfußballs. Die letzte gelang unter Irene Fuhrmann im Jahr 2016 in der Slowakei.

Die Generalprobe für die entscheidende Qualifikationsphase verlief dabei durchwachsen. Zwei Mal testete die Spilka-Elf im türkischen Antalya gegen die Altersgenossinnen aus Finnland. Auf ein 1:1-Remis im ersten Duell folgte eine knappe 0:1-Niederlage im zweiten Aufeinandertreffen. „Ich hoffe, dass wir aus den beiden Spielen die richtigen Schlüsse ziehen. Die Leistungen waren gut, aber nicht sehr gut. Wir haben noch einige Fehler gemacht, die wir abstellen müssen, denn Top-Teams werden diese Fehler eiskalt bestrafen“, so der Teamchef, der im April vor allem mehr „Kompaktheit und Cleverness“ seines Teams sehen möchte.

„Wenn uns das gelingt, werden wir für Italien ein richtig gefährlicher Gegner in der Gruppe werden“, blickt der Niederösterreicher auf die bevorstehende Qualifikationsrunde und stellt klar: „Uns ist bewusst, dass wir erst einmal gegen Bosnien und Herzegowina bestehen müssen. Aber wenn es gegen Italien zum Showdown kommen sollte, werden Kleinigkeiten entscheiden.“

So lief es das letzte mal

Der letzte Showdown dieser Art liegt noch keine zwölf Monate zurück. Im vergangenen Mai war die Spilka-Elf auf dem besten Weg, sich vor heimischer Kulisse für die EM-Endrunde in Tschechien zu qualifizieren. Nach einem 4:0-Auftaktsieg gegen Bulgarien und einem 1:0-Erfolg über die Ukraine scheiterten die jungen Österreicherinnen erst im entscheidenden dritten Qualifikations-Duell in Wels mit 0:1 an den späteren Vize-Europameisterinnen aus Norwegen. Druck, im letzten Spiel gegen Italien erneut einen möglichen Showdown zu bekommen, verspürt Hannes Spilka nicht: „Es geht nur um Kleinigkeiten, die wir auf dem Platz in den Ansätzen gut machen aber nicht immer konsequent zu Ende spielen. Diese Dinge müssen wir uns noch vor Augen führen. Da geht es nur um individual-taktische Themen, nicht aber um die Qualität des Teams.“

Diese konnte das Team um Kapitänin Lainie Fuchs zuletzt vor allem in der Arbeit gegen den Ball immer wieder unterstreichen und darf sich in diesem Punkt laut Teamchef Spilka „auf Augenhöhe mit den Top-Teams Europas“ sehen. Viel Potenzial sieht der 53-Jährige hingegen bei der „technischen Umsetzung in Drucksituationen“, wo es Teams gibt, die den jungen Österreicherinnen „von der Handlungsschnelligkeit her“ noch voraus sind. Dennoch zeigt er sich überzeugt: „Wir können die Top-Teams schlagen, weil wir jedem Team Probleme bereiten und das Leben schwer machen können.“

Die jüngsten Ergebniss

Optimistisch stimmen dürfen einen auch die jüngsten Erfolge der Spilka-Elf gegen England (2:1) im Juli und Deutschland (2:1) im November des Vorjahres, die gezeigt haben, dass man den Top-Nachwuchsteams Europas Paroli bieten kann. Durch den Erfolg gegen den großen Nachbarn im Westen sicherte sich die ÖFB-Auswahl im Herbst den Gruppensieg in der ersten Qualifikationsrunde. „Man hat beim Sieg gegen Deutschland im Herbst schon gesehen, welche Emotionen im Team stecken“, so Spilka, der insbesondere den unbändigen Willen seines Teams lobt: „Zu sehen, wie die Spielerinnen sowohl in der ÖFB-Frauen-Akademie als auch bei ihren Vereinen arbeiten und bereit sind, alles für den Erfolg zu tun und sich auch einmal zu quälen, motiviert und pusht uns alle extrem.“

Die Zielsetzung für die Duelle im Stadio Silvio Piola im April? Daraus macht Spilka kein Geheimnis: „Wir wollen die Gruppe gewinnen und zur Endrunde nach Belgien fahren. Natürlich könnten wir unsere Ziele niedrig ansetzen und Understatement betreiben, aber das ist nicht unsere Herangehensweise, weil wir wissen, was im Team steckt.“

Ein wenig Druck nimmt der Teamchef dann aber doch noch heraus, allerdings nur unter einer Bedingung: „Wir können Spiele verlieren und wir werden auch Spiele verlieren. Wenn es am Ende mit der EM-Quali nicht klappen sollte, wir aber alles dafür getan haben, dann soll es so sein. Ein Hättiwari im Nachhinein gibt es bei uns aber nicht.“

Quelle: ÖFB-Media-Info

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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