ÖFB U19-Frauen: EM-Endrunde knapp verpasst

Die Österreicherinnen unterliegen im entscheidenden EM-Qualifikationsspiel in Wels Favorit Norwegen knapp mit 0:1 (0:0). Damit zieht das ÖFB-Team im direkten Duell um das Ticket für die UEFA Women’s U19 EURO 2022 in der Tschechischen Republik den Kürzeren. Der entscheidende Treffer für die Skandinavierinnen gelingt Monica Isaksen in der 56. Minute.

Die Gastgeberinnen müssen schon beim Aufwärmen den Ausfall von Stammtorhüterin Mariella el Sherif verkraften. Julia Zangerl kommt damit kurzfristig zu ihrem ersten Einsatz im laufenden Wettbewerb und ist bei den wenigen norwegischen Angriffsversuchen in Halbzeit eins stets auf ihrem Posten.

Die Österreicherinnen, die das EM-Ticket aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber den Skandinavierinnen nur mit einem Sieg gelöst hätten, finden ihrerseits aber auch kaum ein Durchkommen. So geht es folgerichtig mit einem torlosen Remis in die Halbzeit-Pause.

In einem ausgeglichenen, schnellen Spiel vergibt Lara Felix die erste Chance in der zweiten Halbzeit. Der Schuss der Neulengbach-Akteurin aus rund zwölf Metern geht aber über das Tor. Auf der Gegenseite schlagen die Norwegerinnen schließlich zu.

In der 56. Minute ist Monica Isaksen nach einem abgeblockten Schuss – und einem möglichen Handspiel – zur Stelle und schießt ihr Team mit dem Tor des Tages zur EM-Endrunde in die Tschechische Republik.

Österreich kann sich für Top-Quali nicht belohnen

Das 0:1 gegen Norwegen markiert das einzige Gegentor und den einzigen Punktverlust des U19 Frauen-Nationalteams im laufenden Bewerb. Im Herbst hatte die Spilka-Elf im Rahmen der ersten Qualifikationsrunde in den Niederlanden sowohl die Gastgeberinnen, als auch Schottland und die Ukraine mit 1:0 besiegt.

Bei der nun mit einer Niederlage zu Ende gehenden zweiten Qualifikationsrunde belegen die Österreicherinnen nach Erfolgen über Bulgarien (4:0) und erneut die Ukraine (1:0) den zweiten Platz.

Wir sind sehr stolz

Wir wollten es unbedingt. Wir haben uns fest vorgenommen, alles reinzuhauen und das haben wir getan. Mehr als das, was wir heute gegeben haben, haben wir nicht gehabt. Wir waren am absoluten Limit, haben alles auf dem Platz gelassen und es hat dennoch einfach nicht gereicht“, sagt ein emotionaler Spilka nach Schlusspfiff.

Die Gründe für die Niederlage analysiert der Teamchef aber gewohnt nüchtern. „Wir waren im Ballbesitz nicht so gut, wie wir es hätten sein können. Dennoch sind wir zu Chancen gekommen. Wenn wir das 1:0 machen, geht unser Matchplan perfekt auf.“

Nach dem Ende des EM-Traums macht sich im ÖFB-Tross schlussendlich aber nur kurz Enttäuschung breit. „Wir empfinden vielmehr puren Stolz. Wir haben uns im vergangenen Jahr extrem weiterentwickelt. Wir hatten mit vielen Verletzungen und Widrigkeiten zu kämpfen und waren am Ende des Tages trotzdem immer zu Top-Leistungen fähig“, so Spilka. Der Teamgeist und der Zusammenhalt seien Schlüssel zum Erfolg gewesen, sagt der Teamchef nach dem „emotionalsten und aufregendsten Jahr“ seiner Trainerkarriere. „Das Jahr war auch deshalb so unglaublich, weil so viele unterschiedliche Charaktere zueinander gefunden haben. Es ist eine Einheit zusammengewachsen. Wie wir miteinander umgegangen sind, wie wir zusammengehalten haben, das war einzigartig. Mir fehlen die Worte.“

Das U19 Frauen-Nationalteam scheitert somit – wie schon das U17 Frauen-Nationalteam vor wenigen Wochen – erst im allerletzten Qualifikationsspiel auf dem Weg zu einer möglichen EM-Endrunde. Die nächste Chance auf eine Qualifikation gibt es – dann für die Jahrgänge 2004 bzw. 2006 ab Herbst, wenn die erster Runde zu den Nachwuchs-Europameisterschaften 2023 angepfiffen werden.

Quelle: ÖFB-Media-Info

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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