Das Frauen-Nationalteam: „Wir spielen für Lisa und Maria“

Am Montagabend ist das Frauen-Nationalteam in Manchester angekommen, wo am Mittwoch das Eröffnungsspiel der UEFA Women’s EURO 2022 zwischen Gastgeber England und Österreich stattfindet (21 Uhr, live in ORF1).

Bei den Spielerinnen wird das Kribbeln so kurz vor dem Kickoff nun spürbar größer. “Es ist doch etwas anderes als noch vor fünf Jahren, weil wir das Eröffnungsspiel haben. Je näher das Spiel kommt, desto präsenter wird das Thema natürlich bei uns”, sagt Laura Feiersinger am Tag der Abreise von Bagshot in den Nordwesten des Landes.

Als erfahrene Spielerin weiß die Frankfurt-Legionärin, was auf das Team zukommt. “Man kennt mit der Routine natürlich schon die Abläufe. Mit England treffen wir außerdem auf einen Gegner, gegen den wir schon einmal gespielt haben”, verweist die 29-Jährige auf die knappe 0:1-Auswärtsniederlage im vergangenen Herbst im Rahmen der WM-Qualifikation.

Auch Sarah Zadrazil ist mit der großen Bühne im Verein und auf Nationalteam-Ebene bestens vertraut. “Ich habe doch schon einige Länderspiele hinter mir und auch auf Vereinsebene große Spiele absolviert. Natürlich ist Erfahrung immer gut. Man hat gewisse Routinen, egal ob jung oder alt”, so die 96-fache Teamspielerin.

Das Frauen-Nationalteam – Kommunikation entscheidend

Um sich mental bestmöglich auf die kommenden Aufgaben bei der EURO vorzubereiten, arbeiten die Spielerinnen mit der Team-Sportpsychologin Mirjam Wolf zusammen. “Das ist sehr entscheidend, um mit den verschiedensten Einflüssen umgehen zu können. Es geht aber auch darum, sich mit sich selbst zu beschäftigen, zu reflektieren und dementsprechend ist Kommunikation hier das A und O”, betont Manuela Zinsberger

Für die körperliche Frische sorgt die richtige Abwechslung im Training. “Wir sind in den vergangenen Tagen noch einmal alles durchgegangen. Vom Spielaufbau bis zum Pressing  war wirklich alles vertreten. Die eine oder andere Challenge war auch dabei, um den gewissen Spaß und Lockerheit in die Mannschaft zu bringen”, berichtet die Torfrau des FC Arsenal.

“Jede Einheit bis jetzt war sehr intensiv, alle geben Vollgas. Es herrscht wirklich ein sehr hohes Niveau und wir motivieren uns gegenseitig. So müssen wir auch ins Spiel gehen”, fügt Zadrazil hinzu.

Der positiven Grundstimmung im Teamcamp hat die Verletzung von Maria Plattner am Sonntag allerdings einen Dämpfer versetzt. Die Potsdam-Legionärin zog sich im Training einen Bruch des rechten Schlüsselbeins zu und musste vorzeitig aus England abreisen. 

“Es ist wirklich erschreckend, wie schnell es gehen kann. Maria war super drauf, hat tolle Spiele gemacht. Dann reicht eine Aktion und du bist raus aus dem Turnier. Es war für die meisten Mädels ein großer Schock. Es ist ein großer Verlust für uns und wir hoffen einfach, dass ihre Genesung gut verläuft und dass sie bald zurück ist”, sagt Feiersinger.

Kolb und Plattner im Herzen dabei

Auch Lisa Kolb wird nach ihrer in der Vorwoche aufgetretenen Covid-Erkrankung nicht mehr ins ÖFB-Aufgebot nachrücken und die EM-Endrunde ebenfalls verpassen. So schmerzvoll beide Ausfälle sind, umso mehr rückt das Team jetzt noch zusammen.

“Wir haben uns als Mannschaft zusammengesetzt und uns gesagt: Jetzt erst recht! Wir spielen für Maria und Lisa und werden beide mit Stolz im Herzen tragen”, ist für Zinsberger klar.

“Auch wenn sie jetzt nicht hier sind, sind sie Teil unseres Teams”, sagt Zadrazil. “Wir sind aber auch in der guten Lage, dass wir zwei Spielerinnen nachnominieren konnten, die genauso gut sind und zu unserem Team gehören”, so die Salzburgerin über Virginia Kirchberger und Annabel Schasching, die für die Plattner und Kolb in den offiziellen Kader nachgerückt sind. 

Quelle: ÖFB-Media-Info

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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