Das Frauen-Nationalteam erreicht das ausgeschriebene Ziel und sichert sich mit einem 2:1 (1:0)-Erfolg im letzten Gruppenspiel der UEFA Women’s Nations League über Norwegen Platz zwei und damit den direkten Verbleib in der Liga A. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sorgen Eileen Campbell und Katharina Schiechtl für die Treffer des Abends.
Teamchefin Irene Fuhrmann überrascht beim Rückspiel in St. Pölten mit einer personellen Veränderung. Essen-Legionärin Lilli Purtscheller feiert gegen die Norwegerinnen ihr Startelf-Debüt im rechten Mittelfeld.
Die ÖFB-Elf nimmt das Zepter vom Anpfiff weg in die Hand und erwischt bereits in der 9. Spielminute den optimalen Start. Nach punktgenauer Flanke von Startelfdebütantin Lilli Purtscheller von rechts nimmt Eileen Campbell den Ball direkt und trifft zur frühen 1:0-Führung aus kurzer Distanz ins lange Eck. Norwegen meldet sich erstmals nach knapp zwanzig Minuten durch einen Schuss von Kapitänin Ada Hegenberg an, Manuela Zinsberger kann parieren (18.), ebenso wie in der 26. Minute gegen Frida Maanum.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde findet Campbell die nächste gute Chance vor. Nach Hereingabe von Verena Hanshaw kann die Vorarlbergerin einen Abstimmungsfehler von Norwegens Torfrau Aurora Mikalsen jedoch nicht bestrafen (33.). Die letzte Torgelegenheit vor der Pause vergibt Marie Höbinger. Ihr Schuss nach schöner Drehung wird geblockt (44.).
Vor den Augen von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer kommen die Gäste aus Norwegen zunächst gefährlicher aus der Kabine, ohne die österreichische Abwehr dabei jedoch in ganz große Gefahr zu bringen. Für Österreich probiert es nach einer Stunde Kapitänin Sarah Puntigam aus der Distanz (59.), ihr Schuss geht über das Tor. In der 68. Minute dann Glück für die ÖFB-Elf, denn die eingewechselte Celin Ildhusoy vergibt aus aussichtsreicher Position ebenso den sicheren Ausgleich, wie Karina Saevik wenig später (71.). Drei Minute vor Ende der regulären Spielzeit bekommen die Gäste per Handelfmeter die Chance auf den Ausgleich, doch Marita Lund setzt den Ball über das Tor. Die Vorentscheidung fällt im direkten Gegenzug. Die eingewechselte Katharina Schiechtl sorgt nach einer Hereingabe von rechts in der 89. Minute für die Entscheidung und trifft zum 2:0. Der 1:2-Anschlusstreffer Norwegens in der Nachspielzeit durch Karina Saevik bleibt ohne Folgen (90+4).
Durch den 2:1-Erfolg beendet das Frauen-Nationalteam die Nations League hinter Frankreich auf Platz zwei und sichert sich damit den direkten Verbleib in der Liga A.
Stimmen zum Spiel
Teamchefin Irene Fuhrmann: „Ich glaube, die Leistung war heute durchwachsen, aber das Ergebnis stimmt. Wer hätte gedacht, dass wir in dieser schweren Gruppe zehn Punkte machen und auf Platz zwei stehen. Das zeigt unsere Entwicklung. In der zweiten Hälfte hatten wir aber auch das Glück auf unsere Seite. Ich bin aber der Meinung, dass unsere Leistungen in der gesamten Nations League sehr hoch einzuschätzen sind. Wir nehmen jetzt die EURO-Qualifikation aus der Liga A in Angriff, das war unser Ziel. Das nehmen wir heute sehr gerne mit und freuen uns über den heutigen Sieg.“
Kapitänin Sarah Puntigam: „Ich denke, in der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut und souverän gemacht, sind sehr sicher am und mit dem Ball gewesen. Nach der Pause haben wir etwas die Kontrolle verloren und zu einfache Ballverluste gehabt. Letztendlich können wir auch ein wenig froh sein, dass Spiel am Ende gewonnen zu haben. Es zählen für uns heute aber letztendlich die drei Punkte und Platz zwei.“
Sarah Zadrazil: „In der ersten Hälfte haben wir ein richtig starkes Spiel gemacht und Norwegen sehr dominiert, auch wenn sie natürlich auch zu ihren Chancen gekommen sind. Ich glaube, wenn wir so auftreten, spielen wir einen richtig guten Fußball. In der zweiten Hälfte waren wir zu hektisch und hatten zu einfache Ballverluste und haben uns das Leben selbst zu schwer gemacht. Wenn wir so eine Gruppe auf Platz zwei beenden, können wir echt stolz sein.“
Startelf-Debütantin Lilli Purtscheller: „Ich bin sehr dankbar und es ist eine große Ehre für mich, dass ich heute bei diesem wichtigen Spiel von Beginn an auflaufen durfte. Als ich von der Teamchefin erfahren habe, dass ich beginne, dachte ich mir nur „geil, ich hab richtig Bock zum Kicken“. Natürlich war auch ein bisschen Nervosität im Spiel, das ist klar. Aber die Vorfreude war klar größer. Wir sind extrem glücklich heute, denn es war unser Ziel, den zweiten Platz zu sichern.“
Torschützin Katharina Schiechtl: „Wir wollten heute unbedingt gewinnen, jeder fightet für jeden und wir sind stolz, dass wir das heute geschafft haben. Unser Zeugwart hat mir vor der Einwechslung gesagt „geh rein und mach eins“ und dass es dann so kommt, ist natürlich mega.“
Quelle: ÖFB-Media-Info
Beitragsbild: ÖFB/Paul Gruber