Das Frauen-Nationalteam: WM-Traum vorbei

Das Frauen-Nationalteam muss sich Schottland in der ersten Runde des WM-Play-offs auswärts in Glasgow 0:1 nach Verlängerung geschlagen geben und verpasst damit die erste WM-Teilnahme in der Geschichte. Abigail Harrison erzielt in der 92. Minute nach einem Eckball per Kopf das Goldtor für die Gastgeberinnen, das die rot-weiß-roten Träume platzen lässt.

Im strömenden Regen von Glasgow hat Verena Hanshaw nach drei Minuten die erste Chance für Österreich, mit ihrem Distanzschuss hat Torhüterin Lee aber nur kurz Probleme. In der Folge sahen die knapp mehr als 10.000 Zuschauer im Hampden Park das erwartet kampfbetonte Spiel. Beide Teams liefern sich einen offenen Schlagabtausch.

Nach einer Viertelstunde muss ÖFB-Schlussfrau Manuela Zinsberger bei schwierigen Bodenverhältnissen zweimal eingreifen. Schottland bestimmt in dieser Phase vor eigenem Publikum immer mehr das Spielgeschehen. Die Österreicherinnen spielen in der 22. Minute durch eine schöne Aktion eine gute Möglichkeit heraus, doch der letzte Pass auf Nicole Billa in aussichtsreicher Position kommt knapp nicht an. Die Hoffenheim-Stürmerin ist es auch, die kurz darauf einen Heber auf das Tornetz setzt. Nach einer halben Stunde setzen sich die Gastgeberinnen im rot-weiß-roten Strafraum fest, die Angriffsserie kann aber erfolgreich abgeblockt werden.

In Minute 40 kommt Österreich in den Angriffsmodus, eine von Hanshaw ausgeführte Corner-Serie bringt aber nichts ein. Vor der Pause gibt es noch eine Riesenchance auf die Führung – Julia Hickelsberger-Füller setzt einen Schuss von der Strafraumgrenze an die Querlatte (43.)

Guter Start in die zweite Hälfte – kalte Dusche in der Verlängerung

Die Österreicherinnen starten stärker in die zweite Halbzeit und kontrollieren in der Anfangsphase das Spiel, können aber vor dem Tor keine entscheidenden Akzente setzen. Nach einer Stunde klärt die schottische Torfrau einen Freistoß von Hanshaw nur mit Mühe ins Toraus. Der folgende Eckball bringt nichts ein. In Minute 64 bringt Irene Fuhrmann Katharina Naschenweng anstelle von Julia Hickelsberger-Füller in die Partie. Zinsberger kann eine Flanke von Brown ohne Mühe klären. Hanshaw probiert es wieder aus der Ferne, ihr wuchtiger Schuss verfehlt das Ziel (68.).

Auch Schottland kommt zu guten Möglichkeiten und üben immer mehr Druck aus. Ein Kopfball von Brown geht über das Gehäuse. Beiden Teams ist anzumerken, dass es in diesem Spiel um alles geht. Mit Katja Wienerroither kommt in der Schlussphase eine frische Offensivkraft. Ihr Schuss nach einem Konter in der 85. Minute geht am langen Eck vorbei. Nur Augenblicke später findet Wienerroither eine weitere Chance auf das erlösende Tor vor. Doch die letzten Minuten der regulären Spielzeit gehören den Schottinnen, die gehörigen Druck auf die rot-weiß-rote Abwehr ausübt, die diesem aber standhält.

Das Spiel geht in die Verlängerung und diese beginnt für Österreich mit einer kalten Dusche im zwischenzeitlich regenfreien Glasgow. Abigail Harrison bringt Schottland in der 92. Minute per Kopf in Führung und lässt die heimischen Fans jubeln. In der 99. Minute wird Torschützin Harrison erneut gefährlich.

Die Teamchefin reagiert und bringt die nach einem Schlüsselbeinbruch wieder fitte Maria Plattner für Laura Feiersinger. Barbara Dunst lässt eine Möglichkeit ungenutzt, ihr Versuch geht an der Stange vorbei. Verena Hanshaw verzieht einen Freistoß aus aussichtsreicher Position von knapp außerhalb des Strafraums (109.).

Schlussendlich spielen die Schottinnen die Uhr routiniert herunter und ziehen in die zweite Runde des WM-Play-offs ein. Für das Frauen-Nationalteam zerplatzt der Traum von der allerersten WM-Teilnahme der Geschichte.

Stimmen

Irene Fuhrmann: „Die Enttäuschung ist groß, aber am Ende können wir den Spielerinnen keinen Vorwurf machen. Wir sind in der ersten Hälfte schwer in die Gänge gekommen, haben dann in der zweiten Hälfte den nötigen Biss gehabt. So ein Gegentor dürfen wir nicht bekommen. Nach vorne hin waren wir zu harmlos. Es haben alle versucht, was möglich war, mehr ist einfach nicht gegangen. Wir haben eine Riesenchance verspielt, erstmals zu einer WM zu fahren. Die Möglichkeit wäre da gewesen. Jetzt heißt es, das so schnell wie möglich zu verarbeiten.“

Laura Feiersinger: „Es ist extrem bitter. Es war ein sehr enges, auch ekelhaftes Spiel, sehr zweikampfbetont und chancenarm. Es war klar, die Mannschaft, die das erste Tor macht, wird gewinnen. Wir sind heute nicht ganz an unser Niveau herangekommen, haben viele einfache Fehler gemacht. So ein Tor kann vorkommen, ist aber sehr ärgerlich.“

Quelle: ÖFB-Media-Info

Eindrücke vom Stadion

Fotos vom Spiel auf Facdebook

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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