Das U17 Frauen-Nationalteam hat die Chance auf eine optimale Ausgangsposition vor dem letzten und entscheidenden Gruppenspiel am Donnerstag gegen Ungarn verpasst. Im zweiten Duell der Eliterunde in Kroatien verliert die Elf von Teamchef Patrick Haidbauer gegen Belgien mit 2:3 (1:2).
Die ÖFB-Auswahl geht lediglich mit einer personellen Veränderung im Vergleich zum erfolgreichen Auftakt gegen Kroatien (2:0) in die Partie. Emma Heiplik startet für Anna Osl von Beginn an.
Das auf Grund von starken Regenfällen auf den Kunstrasenplatz verlegte Gruppenspiel im kroatischen Split beginnt mit einem frühen Rückschlag für die ÖFB-Elf. Nach einem schnellen Gegenangriff verwertet Manon Heremans für die Belgierinnen im Eins-gegen-Eins mit Sarah Trinkl souverän zur frühen 1:0-Führung nach fünf Minuten. Die Antwort der jungen Österreicherinnen lässt jedoch nicht lange auf sich warten. Tina Krassnig kann nur zwei Minuten später für den Ausgleich sorgen. Die ÖFB Frauen-Akademie-Spielerin kommt im Strafraum an den Ball, täuscht einen Schuss mit rechts an und verwertet dann mit links unhaltbar für Belgiens Torfrau Aude Waldbillig ins Kreuzeck zum schnellen 1:1 (7.).
Die ÖFB-Elf und die Belgierinnen, die sich im ersten Gruppenspiel Ungarn mit 1:2 geschlagen geben mussten, liefern sich im ersten Durchgang einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Schlagabtausch. Kurz vor der Pause gelingt Belgien die erneute Führung. Verteidigerin Louize Haentjens zieht aus über 35 Metern ab und überrascht Sarah Trinkl, die das Traumtor der Belgierin nicht mehr verhindern kann (40.). Es geht mit einem 1:2-Rückstand in die Pause.
Personell unverändert starten beide Teams in die zweiten fünfundvierzig Minuten. Die Elf von Patrick Haidbauer kommt gut in die Partie und mit einigen Standardsituationen immer wieder vor das Tor der Belgierinnen. Der nächste Treffer fällt jedoch auf der anderen Seite, wenngleich mit österreichischer Beteiligung. Eine Flanke von rechts lenkt Victoria Glabonjat aus kurzer Distanz unglücklich ins eigene Tor, ihre Gegenspielerin wäre aber wohl ohnehin zur Stelle gewesen (59.).
Nach dem dritten Gegentreffer gelingt es der ÖFB-Auswahl aus dem Spiel heraus zunächst nur selten, zwingend vor das belgische Tor zu kommen. Der 2:3-Anschlusstreffer fällt folglich aus einer Standardsituation. Einen Corner von Tina Krassnig verwertet die fünfzehn Minuten vorher eingewechselte Denise Lueger per Kopf in der 82. Minute. Zwei Minuten später ist es wieder Lueger, die für Gefahr sorgt. Ihr Schuss im Fünfmeterraum landet nur am Pfosten, der Nachschuss von Krassnig wird auf der Linie geblockt (84.). Wieder nur zwei Minuten später kommt die ebenfalls eingewechselte Dionna Dike nach einem Corner frei zum Kopfball, platziert diesen aber zu zentral – Waldbillig kann den Ball festmachen (86.). Auch ein direkter Freistoß von Krassnig in der Nachspielzeit führt nicht zum Ausgleich (90.+1).
Die Schlussoffensive der Haidbauer-Elf bleibt damit am Ende unbelohnt. Durch die 2:3-Niederlage und den 1:0-Sieg Kroatiens im Parallelspiel gegen Ungarn halten alle vier Teams bei jeweils drei Punkten nach zwei Spielen. Durch das bessere Torverhältnis gehen die Österreicherinnen als Tabellenführer in das letzte Duell, brauchen gegen Ungarn allerdings mindestens einen Punkt und müssen auch bei einem Erfolg über Ungarn den Ausgang des Parallelspiels zwischen Kroatien und Belgien abwarten.
Gelingt der ÖFB-Elf und auch Belgien im letzten Spiel ein Sieg, wäre der Traum der EM-Teilnahme auf Grund des verlorenen, direkten Duells mit Belgien geplatzt.
Das sagt der Trainer
Teamchef Patrick Haidbauer nach der Partie: „Das Spiel war eine Achterbahn der Gefühle. Nach dem frühen Rückstand haben wir den ersten Schock gut und schnell verdaut und sind prompt zum Ausgleich gekommen. Insgesamt hat Belgien in der ersten Hälfte einen extrem guten Fußball gespielt, der Gegentreffer vor der Pause kam sehr unerwartet und unglücklich. Wir mussten heute sehr viel investieren, hatten direkt nach Wiederanpfiff gute Gelegenheiten auf den Ausgleich und bekommen dann das 1:3 aus dem Nichts. Dennoch haben wir uns nicht unterkriegen lassen und hätten uns nach dem Anschlusstreffer auch den Ausgleich noch verdient gehabt. Am Ende hatten wir – auch beim Stangenschuss – das Glück nicht auf unserer Seite und wir haben eine gute Ausgangsposition verpasst. Jetzt wird es ein Rechenspiel bei dem wir selbst siegen müssen und auf die Hilfe von Kroatien angewiesen sind. Das ist bitter und brutal spannend zugleich.“
Das verbleibende Qualifikationsspiel auf dem Weg zur EM-Endrunde in Schweden (5. bis 18. Mai 2024) bestreiten die Österreicherinnen am Donnerstag, 14. März gegen Ungarn (live auf ÖFB TV).
Ungarn – ÖSTERREICH, Donnerstag, 14.03.2024, 12:30 Uhr, Omis, Andelko Marusic-Ferata
Quelle: ÖFB-Media-Info
Beitragsbild: Marino Fotografie