Frauenfußball Tokio 2020: Sieben Tore bei Australien gegen USA

Heute fand das Spiel um die Bronzemedaille im Frauenfußball bei den Olympischen Spielen in Tokio statt. Dabei standen sich der viermalige Goldmedaillen-Gewinner USA und Australien gegenüber. Für Australien war es überhaupt das erste mal, dass es um eine olympische Medaille im Fußball ging. Alles war angerichtet für dieses Spiel im Ibaraki Kashima Stadium, wo man sich auch schon in der Gruppenphase gegenüber stand. Angepfiffen wurde das „Kleine Finale“ um 17:00 Ortszeit.

Australien und USA mit vielen Aktionen

In den ersten Minuten des Spiels zeigte Australien, dass man als Außenseiter auch mitspielen will und nicht auf Ergebnisverwaltung setzt. In der achten Minute bekam die USA nach einer Topchance von Christen Press einen Eckball zugesprochen, den Megan Rapinoe trat. Nicht nur trat, sondern ihn auch im Tor versenkte. Direkt. Wie schon im Olympia-Halbfinale von 2012 als sie gegen Kanada aus einem direktem Corner heraus den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielte. Dieses Tor ging als das „Olympico Goal“ in die Geschichte ein.

In Minute 13 hatte Christen Press mit einem Schuss von rechts eine Riesenchance, um auf 2:0 zu erhöhen aber Teagan Micah konnte den Ball halten. Statt eine frühe komfortable Führung für die USA gelang den Australierinnen in Minute 17 der Ausgleich. Samantha Kerr bekam den Ball von Caitlin Foord perfekt in den Lauf gespielt und nahm den Ball direkt. Der Schuss aufs kurze Eck war zu wuchtig, um ihn parieren zu können, auch wenn US-Torfrau Adrianna Franch noch dran war. Gleich danach flankte Tameka Yallop auf Sam Kerr, die am Elferpunkt stand und einen wuchtigen Kopfball aufs Tor brachte aber Franch war zur Stelle.

Es ging weiter Schlag auf Schlag

Nach Chancen von Julie Ertz und Christen Press war in der 21. Minute wieder Megan Rapinoe zur Stelle. Press flankte in den Sechzehner, die Clare Polkinghorne abblockte zu ihrer Mitspielerin Alanna Kennedy, die abschlagen wollte aber den Ball zu Rapinoe beförderte und diese einen spektakulären Volleyschuss zum 2:1 für die USA versenkte. In der 42. Minute gab es Elfmeter-Alarm im Strafraum von Australien nach einer Attacke auf Rapinoe aber nach VAR-Überprüfung wurde kein Strafstoß gegeben.

In der ersten Minute der Nachspielzeit von Hälfte eins setzte sich Lindsey Horan durch, passte zu Alt-Star Carli Lloyd, die den Ball einmal mitnahm und mit links abschloss und den Ball mit einen flachen Schuss im langen Eck zum 3:1 einschob.

Halbzeit zwei zwischen Australien und den USA

Kurz nach dem Seitenwechsel ging es in dieser Gangart weiter. Press spielte einen hohen gefühlvollen Pass aus der eigenen Hälfte auf Lloyd, diese startete durch und ließ die australischen Verteidigerinnen hinter sich und schob den Ball durch die Beine von Torfrau Micah zum 4:1 ein (51.).

Dann war wieder Australien am Drücker. Kylah Simon bediente mit einem sehenswerten Zuspiel Foord im Strafraum die alleinstehend zum Kopfball kam und auf 2:4 verkürzte (54.). Zwei Minuten später wurde Sam Kerr ebenfalls per Flanke von Hayley Raso bedient aber ihr Kopfball ging an die Stange. US-Torfrau Franch hätte nur noch das Nachsehen gehabt.

In der 70. Minute wurde ein Tor von Carli Lloyd zurecht wegen Abseits aberkannt. Dann dauerte es bis zur 90. Minute bis wieder etwas Spannung aufkam. Die eingewechselte Emily Gielnik auf Seiten von Australien tankte sich im Mittelfeld durch, nahm sich ein Herz und zog aus weiter Entfernung ab und ihr Hammer-Schuss landete im Tor. Nur 4:3 für die USA. Danach versuchte Australien noch alles mit der Brechstange, um doch noch den Ausgleich zu erzielen aber dieser gelang nicht mehr.

Bronze statt Gold

Mit dem 4:3 Sieg über Australien eroberten die USA erstmals Bronze bei Olympischen Spielen, nach bereits viermal Gold und einmal Silber. Die sechste Medaille, beim siebenten Antreten. 2016 in Rio gingen die USA das einzige mal leer aus, als man im Viertelfinale an Schweden scheiterte.

Auch wenn Gold das erklärte Ziel war, ist diese Bronzene kein verlorenes Gold, denn der Turnierverlauf war für die Ansprüche der USA an sich selbst und auch von außen nicht goldwürdig. Im Spiel um Bronze, zeigte man jedoch, zu welchen Leistungen man fähig ist. Vor allem die Offensive überzeugte mit ihren Dauerbrennern Megan Rapinoe (36 Jahre) und Carli Lloyd (39 Jahre), die jeweils mit ihren zwei Toren entscheidend zum Sieg beitrugen.

https://olympics.com/tokyo-2020/olympic-games/en/results/football/results-women-fnl-000200-.htm

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