Im Spiel um Gold beim Frauenfußballturnier von Tokio 2020 trafen Schweden und Kanada im International Stadium in Yokohama aufeinander. Dabei stand fest, dass es einen Premieren-Goldmedaillen-Gewinner geben wird. Beide Teams haben schon olympische Medaillen im Frauenfußball geholt aber noch nicht Gold. Das Finale wurde um 14:00 MESZ angepfiffen. Zuerst hätte es um 04:00 MESZ angepfiffen werden sollen, was aber in Japan 11:00 Vormittags gewesen wäre und die Teams dagegen protestiert hatte, weil viel zu heiß gewesen wäre.
Halbzeit eins im Finale
Das Spiel begann taktisch geprägt, mit keinen nennenswerten Offensivaktionen. Die erste Chance des Spiels hatten die Schweden in Minute zehn. Sofia Jakobsson kam von der rechten Seite in den Sechzehner und legte von der Toroutlinie für Magdalena Eriksson auf, die aber den Ball am Tor vorbei schoss. In der 17. Minute spielte Stina Blackstenius für Fridolina Rolfö auf und diese schloss direkt von der Strafraumgrenze ab. Der Schuss fiel aber zu zentral aus und Torfrau Stephanie Labbe hatte keine Mühe den Ball zu halten. Zwei Minuten später machte sich Kanada mit einem ersten Vorstoß in Richtung Tor bemerkbar aber mehr als eine Halbchance schaute dabei nicht heraus. Kurz darauf wurde ein langer Ball von Rebecca Quinn auf Nichelle Prince gespielt. Die in den Sechzehner ging aber ihr gespielter Ball war weder Schuss noch Pass.
In der 29. Minute ließen die Schwedinnen mit einem starken Kopfball aufhorchen aber Labbe war wieder zur Stelle. Doch in Minute 34 war es so weit. Die Schwedinnen erkämpften sich im Mittelfeld den Ball und spielten auf die auffällige Kosovare Asllani. Diese bewahrte Ruhe und legte perfekt für die ebenfalls starke Blackstenius auf, die zum 1:0 einschob. Es war ihr bereits 5. Tor bei den Spielen in Tokio.
In der 43. Minute kam Jakobbson über links in den Strafraum und legte quer aber fand keine Abnehmerin. So ging es mit 1:0 für Schweden in die Kaninen.
Zweite Halbzeit – Schweden vs Kanada
Die zweite Hälfte des Finales blieb lange unspektakulär. Kanada hatte durch die eingewechselte Julia Grosso eine Halbchance, ihr Schuss ging deutlich über das Tor. In der 64. Minute wurde es hektisch. Christine Sinclair wurde im Strafraum von Amanda Ilestedt zu Fall gebracht. Schiedsrichterin Anastasia Pustovoitova überprüfte die Szene mit dem VAR und entschied auf Elfmeter für Kanada. Wie schon im Halbfinale gegen die USA trat Jessie Fleming an. Auch heute traf sie sicher und stellte auf 1:1 nach 66 Minuten.
Gleich darauf hatten die Kanadierinnen eine weitere Chance. Ashley Lawrence drang in den Sechzehner ein, scheiterte aber an Hedvig Lindahl. Der Ball blieb aber heiß und Deanne Rose legte wieder auf Lawrence ab und ihr Schuss konnte aber von einer Verteidigerin vor der Linie abgeblockt werden.
In weiterer Folge blieb das Spiel sehr ausgeglichen. Rolfö hatte in der 79. Minute noch eine Abschlussmöglichkeit, schoss aber am Tor vorbei. Fleming hatte in der letzten Minute der Nachspielzeit mit dem Schuss aus der Distanz die letzte Chance nach 90 Minuten. Es blieb beim 1:1 und somit ging es in die Verlängerung.
Verlängerung zwischen Schweden und Kanada
Die erste Halbzeit hatte nicht allzu große Torchancen parat. Beide Teams übten sich im Abtasten. Auf Seiten von Kanada hatten Rose und Grosso jeweils gute Abschlüsse, die aber nicht schwer zu entschärfen waren bzw. der die Chance von Rose ging sowieso am Tor vorbei. Bei Schweden waren es Rolfö und Jonna Andersson Ablüsse. Der Schuss von Rolfö wurde abgefälscht und daraus folgte ein Eckball, der nichts einbrachte. Andersson´s Schuss aus der Distanz ging knapp über das Tor.
In Halbzeit zwei stieg Lina Hurtig nach einer Ecke von Allani auf und köpfelte den Ball am Tor vorbei. Im Gegenzug setzte sich Rose auf der rechten Seite durch und brachte eine gute Flanke auf die eingewechselte Jordyn Huitema, die ebenfalls zum Kopfball kam und diesen am Tor vorbei setzte. Lina Hurtig hatte in der 118. Minute erneut eine gute Kopfball-Chance, die aber wieder am Tor vorbeiging.
Schweden war das bemühtere Team in der Verlängerung konnte aber auch kein Tor mehr verbuchen. Damit ging es ins Elfmeter-Schießen.
Das Elfmeter-Schießen
Das Elfmeterschießen begann Schweden mit Asllani, die an der Stange scheiterte. Kanada traf beim ersten Elfer aber verschoss Elfmeter zwei und drei. Schweden traf diese und war nach drei Versuchen mit 2:1 vorne. Den vierten Elfmeter verschoss die Schwedin Anna Anvegard aber Kanada konnte die Chance auf den Ausgleich nicht nutzen. Adriana Leon vergab. Schwedens fünfte Schützin, Kapitänin Caroline Seger versagten die Nerven und sie schoss über das Tor. Kanada glich durch Deanne Rose aus.
Als sechste Schützin scheiterte Schwedens Jonna Andersson an Kanadas Stephanie Labbe. Julia Grosso verwandelte den sechsten Elfer für Kanada und sicherte damit den 3:2-Sieg im Elfmeterschießen und damit die Goldmedaille. Es war die erste Goldmedaille für Schweden bei den olympischen Spielen. In Rio 2016 stand Schweden ebenfalls schon im Finale verloren aber gegen Deutschland mit 1:2.
Karriere vergoldet
Mit dem Sieg bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 und ihrem letzten großen Auftritt, Kanadas Legende, Christine Sinclair mit der olympischen Goldmedaille um den Hals einen großen Titel vor ihrem Karriereende abräumen können.
Schweden – Kanada 1:1 (1:0), 1:1 nach Verlängerung
Elfmeterschießen 2:3
https://olympics.com/tokyo-2020/olympic-games/en/results/football/results-women-fnl-000100-.htm