ÖFB-U17-Frauen verpassen EM-Endrunde auf höchst dramatische Weise

Das U17 Frauen-Nationalteam (2005) hat die Qualifikation für die UEFA Women’s U17 EURO 2022 im letzten Moment auf dramatische Weise verpasst. Die Auswahl von ÖFB-Teamchef Patrick Haidbauer unterliegt Deutschland im entscheidenden EM-Qualifikationsspiel trotz 2:0-Führung und Überzahl noch mit 2:3, weil den Deutschen in der zweiten Halbzeit drei Treffer binnen fünf Minuten gelingen. Den Österreicherinnen hätte ein Unentschieden zum Gruppensieg und zur EM-Qualifikation gereicht.

Die Endrunde mit den besten sieben Teams Europas und den Gastgeberinnen geht von 3. bis 15. Mai in Bosnien und Herzegowina nun ohne die Österreicherinnen über die Bühne. Die Haidbauer-Elf muss sich mit Platz zwei in der Gruppe 5 und dem Verbleib in der A-Liga trösten.

Spielverlauf zunächst für ÖFB-Team

Das Spiel in Pristina begann für die Österreicherinnen nach Plan. Nach 17 Minuten brachte Nicole Ojukwu ihr Team vom Elfmeterpunkt mit 1:0 in Führung.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff schwächten sich die Deutschen dann auch noch selbst. Laura Marie Gloning sah in der 45. Minute die gelb-rote Karte. Als dann – wenige Sekunden nach Wiederanpfiff – Valentina Mädl mit ihrem siebenten Tor des Miniturniers auf 2:0 stellte (46.), war Österreich auf dem besten Weg zur insgesamt vierten weiblichen Nachwuchs-EM-Teilnahme.

Beim Stand von 2:0 umkurvte Mädl dann die weiter herausgelaufene Torfrau, verpasste aber mit einem Schuss ins Außennetz die endgültige Entscheidung.

Deutschland mit goldenen fünf Minuten

Nach etwas mehr als einer Stunde nahm die Begegnung dann ihre nicht mehr für möglich gehaltene, dramatische Wendung. Die Deutschen nutzten eine kurze Schwächephase des ÖFB-Teams eiskalt aus. Zwischen der 66. und der 70. erzielten die Favoritinnen sage und schreibe drei Tore und rissen den Österreicherinnen das sicher geglaubte EM-Ticket noch aus den Händen. Marie Steiner (66.), Lily Reimöller (69.) und Alara Sehitler (70.) ließen die DFB-Auswahl jubeln.

„Es ist brutal“, sagt ein enttäuschter Haidbauer. „Unser Matchplan ist voll aufgegangen, wir haben Deutschland seiner Stärken beraubt und das Spiel unter Kontrolle gehabt, nur um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.“

„Der erste Gegentreffer kam aus dem Nichts. Deutschland hatte kaum eine herausgespielte Torchance und musste schließlich Hopp oder Tropp spielen. Aber im Endeffekt waren es individuelle Fehler, die zur Niederlage geführt haben“, analysiert der Teamchef.

„Wir haben am Ende noch einmal alles probiert, eine zusätzliche Stürmerin gebracht und alles auf eine Karte gesetzt, aber es hat einfach nicht mehr gereicht“, so Haidbauer. „So schwer es heute ist, so wichtig wird diese Erfahrung für viele Spielerinnen im weiteren Verlauf ihrer Karrieren sein.“

Die zweite und entscheidende Runde der Qualifikation zur UEFA Women’s U17 EURO 2022 endet für die Österreicherinnen mit einem 4:0 über Slowenien, einem 6:0 über den Kosovo und dem bitteren 2:3 gegen Deutschland mit Gruppenplatz zwei. Die Bilanz fällt positiv aus. „Mit Ausnahme der fünf Minuten gegen Deutschland haben wir ein wirklich exzellentes Turnier gespielt. Wir haben uns akribisch auf alle Gegner vorgebereitet, hatten stets klare Pläne. Bei aller Enttäuschung muss man auch in der Lage sein, das große Ganze zu sehen. Das Turnier war unsererseits von sehr hoher Qualität“, so Haidbauer abschließend.

Österreich-Deutschland 2:3 (1:0)

Tore: Ojukwu (17./E.), Mädl (46.) bzw. Steiner (66.), Reimöller (69.), Sehitler (70.)

Gelb-Rot: Gloning (45.)

Österreich mit: Schönwetter – Ojukwu, Satra (84./Gutmann), Pertl, Spinn L. – Purtscher (58./Sprung), Rukavina (C), Spinn G. (58./Höcherl) – Aistleitner (73./Reiterer), Mädl, Natter

Quelle: ÖFB-Media-Info

JOSEPHINE – Women’s Football Magazine

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